Su Min Keramik Skulptur


Contact person: Fr. Lee Kab Joo
Correspondence: Deutsch, English
Yearly Turnover: bis 2007 - ca. 20,000,-
Foundation: 1991
Operation Level: International, National

Address: Neue Straße 26
76549 Huegelsheim Germany
Phone: +49 7229 186 95 95
Web: http://www.su-min.kulturserver.de


Um eine Ahnung davon zu bekommen, was das Material Tonerde für die Keramikkünstlerin Su Min Lee bedeutet, können wir auf ein anschauliches Filmdokument zurückgreifen. Der russische Regisseur Andrej Tarkowskij schildert in seinem 1966 entstandenen Film "Andrej Robljow" die verzweifelte Suche des jungen Glockengießers Borischka nach den richtigen Ton zur Fertigung einer Gussform für seinen ersten Glockenguss. nachdem er vergeblich alle Tongruben inspiziert hatte, gerät er in ein schreckliches Unwetter. Er kommt vom Weg ab, rutscht einen Abhang hinunter, landet in einer lehmigen Senke und bleibt darin verloren liegen. Als er mit geschlossenen Augen tastend den Boden um sich her befühlt, entdeckt er plötzlich das wahre Material wonach er so lange gesucht hat.

Ähnlich wie Borischka muss es Su Min Lee ergangen sein, als sie zu Beginn der 1980er Jahre mit Ton erstmals in Berührung kam. Sie empfand sogleich eine innere Verwandtschaft zu der geschlemmten Erde, worin sich uraltes, feinstes Mineralsediment mit Wasser zur Undurchlässigkeit gesättigt hat. In der kühlenden, wohltuenden Geschmeidigkeit des Materials fühlte sie die heilsame Kraft, die dem Stoff aufgrund seiner hohen Absorptionsfähigkeit innewohnt. Er vermag Giftstoffe an sich zu binden und damit zu neutralisieren. Su Min Lee spürte, wie der Ton sie verwandelte und sie insoweit gesunden liess, als er ihr die Freiheit des künstlerischen Schaffens und den Weg in die schöpferische Stille des Plastizierens öffnete. Der verborgene Klang des Tons hat sie regelrecht erweckt, wach gemacht für die Gestaltung eines in der Erde schlummernden Formenschatzes, der ins Offene der Welt gehoben werden möchte.

In Su Min Lees ersten keramischen Plastiken schwingt die ursprüngliche, elementare Kontaktnahme mit der Tonerde deutlich nach. Sie verwendet zunächst die kultische, in sich ruhende Form der aufragenden Stele als Wegmarke des gelassenen Innehaltens, die noch ganz von der Ehrfurcht gegenüber dem Material kündet. Als gebranntes Zeichen steht die Stele für die Erde selbst und weist zugleich in den Himmel, weshalb sie auch auf den Menschen hindeutet, der zwischen Himmel und Erde wohnt und zwischen beiden Ursprungsmächten vermittelt. Als Zeugnis der Vermittlung sind auf den Scherben mittels Engobe chinesische Kalligraphie enthalten in ihren chiffrierten Bildwerten Hinweise auf den Ursprung nicht nur der östlichen, sondern der Klutur überhaupt. Ihr gestischer Ausdruck symbolisiert nicht allein Menschenwürde, sondern verlangt auch nach ihr.

Atelier
Ausstellung - Messebeteiligung
Versendung Kontakt München

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European trade fair for applied arts & design
08/06/2018 - 10/06/2018
Location Messe Karlsruhe
Karlsruhe
Germany