Wir, das sind mein Mann und ich, spielen hier eine untergeordnete Rolle. Als Möhrchengeber funktionieren wir sehr gut und versuchen unseren Pferden immer alles Recht zu machen.

Ich bewundere Pferde seit ich denken kann und habe, wie so viele in meinem Alter, Reitunterricht in einem ortsansässigen Reitstall genommen. Dieser einseitige Reitunterricht hat mir nicht gefallen, da es aber die einzige Möglichkeit mit Pferden in Kontakt zu treten war, habe ich einige Jahre durchgehalten.

Erst einmal wurde ich Pferdebesitzer eines irischen Hunters mit viel Vollblut. Ein phantastisches Pferd mit einem großen Herzen. „The Sioux“ (gezogen von Eddie Macken) hat mich 25 Jahre begleitet und starb im Alter von 35 Jahren, obwohl er mit knapp 10 Jahren schon zum Schlachter sollte. Aber meine damalige Arbeitsstätte (Naturheilkundliche Tierklinik, Klaus Buchholz) half mir enorm in wieder auf die Beine stellen.

Nach einem Abstecher bei Herrn Luis Valenca Anfang der Neunziger Jahre und beim zuschauen der Arbeit mit den Pferden bei Marc de Brossia und Richard Hinrichs, habe ich meine Liebe zu den Pferden der iberischen Halbinsel entdeckt. Und in den folgenden Jahren durfte ich mit 2 Andalusiern bzw. PRE´s mein Leben teilen. Vor allem von Cariño habe ich so unglaublich viel gelernt. Er hat mir den Weg gezeigt von einem „nicht besonders viel Empathie besitzendem Sportreiter“ zu einem mitfühlenden Freizeitpartner. Da gab es auch tiefe Täler die durchschritten werden mussten, aber wie so oft ist das Ende „glücklichmachend“.

Geholfen dabei haben mir Cor de Jong, Jörg Vosseler, Ruth Giffels, Mihai Maldea und viele, viele andere. Vor allem auch wirkliche Freunde und viele Bücher.

Die Kommunikation ist viel feiner geworden, endlich fühlt man die Bewegungen und die Bedürfnisse und es ist eine helle Freude mit den Pferden Zeit zu verbringen. Ich reite für mich und nicht für andere, mein Bestreben ist mein Pferd und mich lange gesund zu erhalten und Spaß miteinander zu haben.